Honig löffeln

Dieses Gold ist so dicht. Tauchst du den Löffel ein, wird es dich nicht wieder loslassen.

Ich löffele den Honig, obwohl er viel zu süß ist. Weil er viel zu süß ist.

Das Haus eines Bienenvolkes, kunstvoll erbaut, zerstört mit einer einzigen Bewegung. So ein gewaltvoller Akt. Gleichzeitig so eine perfekte Symbiose. Die Biene und ich sind Natur. Wann wohl der erste Menschenaffe Honig gegessen hat?

Ich liebe die Extreme: Süß, scharf, bitter, sauer, salzig…  Beiße in eine Chili und fühle mich so lebendig. Kaue das Bienenwachs wie süßes Kaugummi.

Honig mit Waben essen ist besonders. Wie eine Reise in eine fremde Welt, in die ich nicht gehöre. Ein Urlaub im süßen, warmen, unergründlichen Meer.

Die Sonne hat uns erreicht, meinen Honig und mich.

Update zur Autorin: Immer noch hustend auf dem Sofa verankert, versucht sie es mit einer Honigkur und lässt dabei ihre Gedanken schweifen.

Afghanische Burger

Dafür, dass es ein normaler Arbeitstag mit den üblichen Widrigkeiten war, konnte ich ihn doch sehr genießen. Es ist jeder Moment, der zählt. Jeder Moment, den man innehält, in den Burger beißt oder einfach sieht, wo sich ein Weg öffnet.

Das Restaurant Zuhause

Schön schmeckt besser!

Ich habe das Glück, dass mir manchmal Essen gekocht wird. Essen, das ich mir nicht mehr aus Pfannen und Töpfen nehmen muss. Essen, das mir serviert wird. Essen, das fast zu schön ist, um es zu verzehren. Essen, das glücklich macht. So fällt mir der Verzicht auf den Restaurantbesuch nicht ganz so schwer. Ich sollte selbst ästhetischer denken beim Essen. Es macht so viel Freude!

Plätzchenbäckerei

Dies ist kein Koch- oder Backblog. Ganz besonders kein Backblog. Denn wenn ich ehrlich bin, gibt es eines, das ich nicht kann:

Backen!

Meine Kuchen sind schief, matschig, zu süß oder fad. Meine Kekse schief und krumm. Mein Brot, naja… etwas eigen. Ich backe selten. Wenn es dann auch noch gut schmeckt, ist es wie ein Lottogewinn und freue ich mich sehr.

(Natürlich hatte ich während des Teigmischens ganz spontan das Rezept abgeändert. Selbstverständlich hatte ich vor lauter Begeisterung etwas mehr von diesem oder jenen hineingeschüttet, weil ich gerade so richtig in Fahrt war.)

Nun sind aber Weihnachtstage und ich möchte im freien Einklang mit meiner inneren Weihnachtsharmonie ein paar Plätzchenbackbilder posten. Butterplätzchen, die Ihre Kinder lieben werden. Die kinderleicht zubereitet werden können.

Hihi, sagt das innere Kind in mir und gibt mehr Butter in den Teig.

Das Baguette zum Sonntag

Es ist warm, es ist weich und es riecht leicht süßlich. Von außen ist es kross, von innen zart und fluffig. Während Wärme und Geruch den Raum ausfüllen, läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Es ist Sonntag. Es gibt Frühstück. Ich habe ein ofenfrisches Baguette in der Hand. Was könnte es Schöneres geben?

Welch ein Glück gibt die Vorfreude!

Begeisterung schon vor dem Frühstück!

Kaffeeliebe

An trüben Morgen, die Kleidung hastig übergeworfen, die Haare energisch gebürstet, auf dem Rad über rote Ampeln gehetzt, die Tür zum Büro rumpelnd aufgestoßen, die Tasche in die Ecke gepfeffert, bist du mein erster Moment der Ruhe.

Am Bahnhof mit dem Rücken zum Geländer, fröstelnd im eisigen Nordwind, fast verbrannte Handflächen, die sich abwechselnd tief in die Manteltaschen graben, ein Schauer, der vibrierend durch den Körper fährt, du bist mein Vertrauter, mein treuer Begleiter.

Wenn wir lachen, lästern, labern, laut und leise, sarkastisch, ironisch und immer wieder voller Begeisterung, weinen, uns Taschentücher reichen in plüschigen Hipstersesseln versinken, bist du in unserem Bunde der Dritte.

Und wieder sind alle zusammen gekommen um sie zu feiern, eine Alltagskultur aus Brötchen mit Marmelade und Knuspermüsli, Butterkuchen und Käse-Sahne-Schnitten, Obstplundern und Nussecken, mit Milch und Zucker, dein Geruch ist meine Kindheit, meine Jugend, mein Versuch eines Erwachsenseins.

Kaffee.