Manchmal frage ich mich, wie glücklich ich gerade bin. Oder wie unglücklich. Aber das wäre zu pessimistisch formuliert. Ich bemühe mich trotz allem Unheil in der Welt positiv zu denken. Positiv zu schreiben. Einfache Aussagen zu treffen. Eine Nummer auf einer Skala von eins bis zehn könnte ich wählen. Ein beliebtes Mittel der Kategorisierung von Zuständen, zum Beispiel in der Psychotherapie. Ein eigenartiges Mittel, einem Gefühl eine Nummer zuzuordnen. Etwas Subjektives etwas Rationalem.
Wie glücklich bin ich heute?
So glücklich, dass ich lange wach geblieben bin.
So glücklich, dass ich meine Füße gegen eine heiße Wärmflasche gedrückt habe, bis sie fast verbrühten.
So glücklich, dass ich lebe und mich mit Neugier frage, was morgen passieren wird.
Das klingt religiös. Ist es aber nicht. Vielleicht nutzt man den Begriff “religiös”, wenn es um Sonderbares geht. Wenn es um Gefühle verwirrender Uneindeutigkeit, Sehnsucht, Sinnsuche und Leere geht.
Wie glücklich bin ich?
Wie bin ich glücklich?