Freud & Light

Lebendbilder

Was macht sie denn nur?

Verkauft sie sich noch oder erntet sie schon die Früchte ihrer Arbeit?

Du musst darauf achten, was sie nicht tut, was sie nicht schreibt, wo sie nicht ist.

Das kann ja Vieles sein!

Bingo!

N

Nur nicht so sparsam.

Sittensen: Mehr Moor, weniger Kraniche

Bei 8 Grad und grauer Düsternis ist es nur an zwei Orten schön: Auf dem Sofa oder im Wald. Egal, wie schlecht das Wetter, wie trüb die Wolken, wie kalt der feine Nieselregen – im Wald stellt sich das Gefühl ein, dass alles gerade so richtig ist.

Auch wenn ich momentan wandere, ohne festzuhalten, wandere, ohne Kranichen zu begegnen, wandere, um Worte und Wirre im Wald zu verlieren, reizt es mich heute dann doch, Novembergrau auf durchallemeinewelten zu verewigen. Dieses Sofa, auf dem ich nach meinen geistigen Marathonläufen oft lande, ist zwar gemütlich, schützt aber nicht vor Melancholie. Ich verliere die Poesie meines Alltags in Serien, Podcasts, Hörspielen, Büchern. Die mich alle anregen könnten, aber in ihrer Masse am Ende langer Tage oft betäuben.

Es wird Zeit für einen Reim:

Im Wald, wo ich an den Beinen fror,

Dem Wald, wo ich Wirre und Worte verlor,

Der Wald, der Wege und Wagnis anbot,

Der zauberte mir meine Wangen rot.

Details betrachten, Ganzes verändern

Wenn ich für kurze Momente aus meinem Hamsterrad falle, werde ich nach ein paar Tagen der Verblüffung von einer Welle der Kreativität überschwemmt. Kreativität im Sinne des Erschaffenwollens. Dann baue ich Tische und Stühle ohne zum Baumarkt zu gehen, dekoriere mit allem, was meine Zweizimmerwohnung zu bieten hat und tauche meine Pinsel in Farbe. Was rauskommt ist relevant, aber nicht der Fokus des Schaffens. Es geht um die Freude des Neuen, die sich beim Gestalten einstellt. Als ich als 22-Jährige das erste Mal in Barcelona ankam und mit meinem 27 kg schweren Klamottenkoffer meine erste Bleibe bezog, ein 6 qm großes Kämmerchen mit Fenster in einen Schacht, zog ich noch am gleichen Nachmittag voller Begeisterung durch die Läden und sammelte kostenlose Mode- und Musikzeitschriften ein, um die gelungsten Bilder herauszutrennen und an meine Wand zu kleben. Neu geht immer und irgendwo ist auch etwas Schönes dabei. Auch wenn es manchmal nicht auf ersten Blick sichtbar ist. Man muss nur sein Auge sensibilisieren und seiner Seele gut zureden.

Ein Sommertag in Leichtigkeit

Auf den gleichen Pfaden zu verschiedenen Jahreszeiten hat man immer andere Erlebnisse. Auch wenn ich die Ferne vermisse, die mir Neues bringt, gibt es immer noch die Tiefe, in der ich mich verlieren kann. In zwei Wochen habe ich es ein wenig geschafft, die Vielzahl meiner Projekte zu reduzieren. Jeden Kaffee zu zelebrieren, viel in der Sonne zu sitzen, zu schlendern… Nun ist mein letzter Urlaubstag passé und Montag wartet mit einer neuen Herausforderung auf mich.

Zurück zum Neuen und dem Anfang, der einen Zauber inne hat.

Mehr Sonne, mehr Strand, mehr Urlaub

Ein Urlaubstag in Schillig an der Nordsee. Tatsächlich perfekt. Das Wetter mild und warm, der Wind sanft. Die Stimmung war so friedlich und fröhlich. All die Themen, die sich oft aufdrängen, waren nicht da. Vom Winde verweht. Leicht, locker, luftig, aufgelöst. So ein Tag ist eine Unendlichkeit. Ein in sich geschlossenes Universum. Man kann es vorbeiziehen lassen. Oder in sich aufnehmen. Für andere Zeiten.

Zeit der Abstinenz

Ich krieche zwischen Bücherstapeln und raste unter Blumensträußen.

Meine Kreativität beschränkt sich auf meinen Kopf und versperrt sich meinen Gliedmaßen.

Ich fülle mein Glas und meinen Teller.

Die Wildnis tröstet in ihrer aufdringlichen Art.

Heute weht ein warmer Wind durch mein Haar.

Ich schreibe ein paar Sätze und denke einen Roman.

Zwei Mühlen

Ein wunderschöner Wandertag gekrönt mit dem offenen Mühlencafé, das Eis, Kaffee und Kuchen anbietet! Was für ein Luxus! Ich hatte ganz vergessen, wie es ist, nicht seinen halben Hausstand auf dem Rücken zu tragen, sondern nur ein Viertel!

Nach dem Abendessen bin ich voller Stolz ob der 11 km Nordpfad “Zwei Mühlen” im Sonnenschein, außerdem satt und zufrieden. Ich empfehle, es mir gleichzutun. Einfach loszulaufen. Danach hat man etwas geschafft. Wann kann man das sonst schon mal von sich sagen? Im Arbeitsleben oder Privatleben gibt es ja nur noch selten etwas Abgeschlossenes. Es ist einfach nie zu Ende mit der Optimierung. Da lob ich mir den Wanderweg! Rum ist rum, wie die Bremerin sagt.

Regenwald

Während mich das Leben mit seinen gefühlten und tatsächlichen Verpflichtungen fest im Griff hat und ich zwischen Terminen und Aussichten auf Veränderung hin und her eile, mache ich Fotos. Selten, zugegeben. Aber manchmal erscheint mir das als die Flucht, die mich zwingt innezuhalten in einem Moment. Dieser Augenblick, der einfach nur ist, ohne Wertung und Erwartung, gibt mir dann eine kleine Pause.

Und weiter geht’s! Es regnet übrigens. Gerade noch gemerkt.