Honig löffeln

Dieses Gold ist so dicht. Tauchst du den Löffel ein, wird es dich nicht wieder loslassen.

Ich löffele den Honig, obwohl er viel zu süß ist. Weil er viel zu süß ist.

Das Haus eines Bienenvolkes, kunstvoll erbaut, zerstört mit einer einzigen Bewegung. So ein gewaltvoller Akt. Gleichzeitig so eine perfekte Symbiose. Die Biene und ich sind Natur. Wann wohl der erste Menschenaffe Honig gegessen hat?

Ich liebe die Extreme: Süß, scharf, bitter, sauer, salzig…  Beiße in eine Chili und fühle mich so lebendig. Kaue das Bienenwachs wie süßes Kaugummi.

Honig mit Waben essen ist besonders. Wie eine Reise in eine fremde Welt, in die ich nicht gehöre. Ein Urlaub im süßen, warmen, unergründlichen Meer.

Die Sonne hat uns erreicht, meinen Honig und mich.

Update zur Autorin: Immer noch hustend auf dem Sofa verankert, versucht sie es mit einer Honigkur und lässt dabei ihre Gedanken schweifen.

Meine Meinung (2020)

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Dieses Gedicht von 2020 ist mir lieb und sehr aktuell, wenn ich mich mit den Herausforderungen von Paaren dieser Tage auseinandersetze.

Oder direkt gesagt:

Was ist bloß in all unseren Beziehungen los?

Lasst uns doch mal wieder Tacheles reden!

Meine Meinung

Keiner sagt mir seine Meinung

Meiner sagt mir keine Meinung

Wenn ich auch seufze und klage,

Es kommt keine kritische Frage.

Drum sprech die ganze Zeit

Von meiner Wenigkeit.

Ich habe tausend Probleme

Und wenn ich noch mehr bekäme

Dann würde ich davon berichten

Wie könnt ich darauf verzichten?

Das Schweigen ist gar unerträglich

Das was er nicht sagt ist unsäglich

Ich red mich um Kopf und Kragen

Doch er wird weiter nichts sagen

Ich werde niemals klug

Vor lauter Selbstbetrug

Ich hab noch nicht genug

Und sag mit Fug und Recht

Mir geht es damit schlecht.

Keiner hat eine Meinung

Meiner hat keine Meinung

Das Nichts ist sicher und warm

Im Bauch dreht sich der Darm.

Freud & Light

Feste feiern (ohne die Nerven zu verlieren)

Dies ist kein Beitrag, der sich mit unserem priveligierten Vorbereitungsstress für Familienfeste aller Art befassen soll. Und Dank einer Grippe, ja, der guten* Influenza, bin ich auch außer Kraft gesetzt. Schreiben fällt schwer, wenn der Hals röchelt und die Tränen aus den Augen laufen. Dennoch:

Eid Mubarak allen Muslim*innen und Frieden auf Erden!

Eid zu Hause 2024

Wie ich auf Instagram schon publiziert habe, denke ich dieser Tage viel und manchmal obzessiv über Kriege, Leid und Gewalt in dieser Welt nach.

Ja, ich frage mich regelmäßig voller Staunen, warum Menschen sich gegenseitig diskriminieren, quälen, töten, einfach so, weil sie Andere sind.

Mir ist bewusst, dass meine Gedanken naiv sind, zu wenig komplex, kindisch.

Da gibt es wichtige Begriffe wie Antisemitismus, Diskriminierung von Muslim*innen, die Geschichte von Gaza and Israel, den Holocaust, Verschwörungstheorien, Propaganda, Machtpolitik, Rüstung, Wirtschaft, Verteilungsgerechtigkeit, Kolonialismus, Rassismus… und viele mehr.

All diese sind verstrickt, sodass es wenige Menschen gibt, die überhaupt verstehen, was die Motive dieser Konflikte sind. Oder nein, ich korrigiere mich. Niemanden gibt, der versteht.

Viele halten sich für moralisch sicher in ihrer Position. Meinen, gut und böse von einander trennen zu können. Das halte ich für sehr gefährlich, weil es oft zu weiterer Gewalt führt.

Aber heiligt der Zweck denn nie die Mittel?

Ich sage hier klar und eindeutig:

Meistens nicht.

😉

Und wie feiert man jetzt die Feste ohne die Nerven zu verlieren?

Naiv, wenig komplex, kindisch. Voller Freude über das Hier und Jetzt.

Frohe Weihnachten

Liebe Wenige, die nach über einem Jahr diesem Blog noch die Treue halten,

es ist wieder Weihnachten. Und auch wenn es wieder ein Weihnachtsfest ist, das von unendlichen Grausamkeiten auf dieser Welt in den Schatten gestellt wird, will ich dieses Mal einen anderen Aspekt betonen:

Den Moment des Wärme und Geborgenheit. Das Gefühl für einen kurzen Augenblick loslassen zu können und weich zu landen. Zu liegen und innerlich ruhig zu werden.

Wenn ihr das Glück habt, diesen Moment auch nur für eine Minute spüren zu können, nehmt ihn mit.

Ihr werdet ihn brauchen im kommenden Jahr. Ich brauche ihn.

Die Welt braucht uns, die wir wach sind und den Mund ausmachen, gegen Krieg, Armut, Diskriminierung und Zerstörung.

Ein kleiner Moment des Friedens in uns ist ein guter Anfang.

In diesem Sinne wünsche ich euch ein frohes Weihnachtsfest!

Liebe Grüße,

Soylani

Zeit und Licht

Hochwasser

Ein Jahr

Und Weihnachten

Hochwasser

Im Herzen der Belanglosigkeit

Gestern hab ich mich gefragt:

Wie kann man bloß so fröhlich sein?

Mit vielen Geschichten im Kopf

Den Stift in der Hand

Die Füße im Matsch

Nicht alles macht Sinn

Hochwasser

Doch erst bis zum Kinn

Hochwasser

Es gibt mich noch. Ich schreibe noch. Am liebsten auf Papier. Je älter ich werde, desto lieber ziehe ich mich zurück aus öffentlichen Diskursen. Vor der dadaistischen Grausamkeit der Welt. Zugegeben, mit schlechtem Gewissen. Es braucht die lauten Stimmen, die weiterhin eine friedliche Welt wünschen. Die Menschen sehen, nicht Nationen, nicht Religionen oder Ethnien. Doch in diesen letzten Jahren stecke ich im eigenen Matsch fest. Kämpfe mit unsichtbaren und sichtbaren Dämonen, die meine ganze Energie absorbieren. Die übrige Zeit versuche ich, glücklich zu sein und meine Nase in den Wind zu halten. Das Leben ist zu kurz, um nicht heute glücklich zu sein. Und ja. Es ist ziemlich schwer.

Es weihnachtet wieder in dieser Welt

Weihnachten ist diese besondere Zeit in der es zweierlei Gruppen gibt. Die Gruppe, die wie immer ein wunderschönes Weihnachtsfest hat mit all ihren Lieben und Lichterglanz im Herzen. Und die andere.

Meine Gedanken sind bei:

…den Frauen in Afghanistan, die vor den Augen der Welt systematisch von allem ausgeschlossen zu lebenslanger Gefangenschaft gezwungen werden,

…den Demonstrierenden im Iran, die täglich Leib und Leben für ihr Grundrecht auf auf Freiheit riskieren,

…den Menschen in der Ukraine, die in jeder Minute mit einem zerstörerischen Angriffskrieg konfrontiert sind,

…den 2,2 Millionen hungernden Kindern, die im Bürgerkrieg im Jemen leben müssen,

…den 32,5 Millionen flüchtenden Menschen, die auf der Suche nach einem würdevollen Leben zum Teil in Lagern gestrandet an irgendeiner Grenze ausharren müssen und sich möglicherweise fragen, welchen Wert Menschenrechte in der westlichen Welt wohl haben.

Natürlich denke ich auch noch an Andere. Menschen fernab und nebenan. Hin und wieder auch an mich selbst. Nicht immer so ironisch wie ich es mir wünschen würde. Als Privilegierte in Deutschland habe ich es im Großen und Ganzen gut getroffen. Unser Leid und Sorgen sind klein gegenüber dem beschriebenen Unrecht und doch die einzige kleine Welt und schmerzhafte Realität für uns Betroffene.

In diesem Sinne wünsche ich beiden Gruppen gleichermaßen, dass diese Tage von Leichtigkeit und schönen Momenten erfüllt sein mögen. Denn verdient haben es wir alle, uns ein paar Tage von dem Grauen der Welt eine kleine Pause zu nehmen, um kurz durchzuatmen.

Frohes Weihnachtsfest!

Licht und Schatten in meiner Morgenwelt

Guten Morgen, liebe Leser*innen,

Guten Morgen, liebe Welt,

ihr seid eins.

Wenn ihr im Licht steht, fällt hinter euch ein Schatten.

Bleibt in Bewegung wie meine Vorhänge im Wind!

Dann werden Licht und Schatten neu verteilt.

In Gedenken und Solidarität an:

  • die Opfer des Erdbebens in Paktika und Khost, Afghanistan
  • die Opfer der Anschläge auf eine LQBTIQ-Bar in Oslo
  • alle Frauen, die ungewollt ein Kind austragen müssen

Sonne und Mond

Sun and moon.

Wie kann es Kriege geben in einer Welt in der es eine Sonne und einen Mond gibt?

Such beauty, power and peace will always take my breath away.

Wie klein muss der Geist des Menschen sein?

Where have all the flowers gone?

Krieg. Das hatten wir doch schon alles tausend Mal. Das braucht doch wirklich keiner.

Promenade in den Sonnenuntergang
Mond in einer Sommernacht

Random thoughts I had yesterday night and this early morning. Humans are such a weird species. They are living in an amazing world without even realizing it. Instead they are focussing on what they don’t have and spend their time complaining about it. From demonstrating for peace to killing a neighbor it’s just a small step.